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GESCHICHTE
Der Weinort Kernen-Stetten im Remstal ist einer der schönsten Flecken vor den Toren Stuttgarts, er blickt auf eine über 760 Jahre lange Geschichte zurück. Mit der zweitgrößten Rebenanbaufläche des Remstals und den besten Weinlagen des Neckarbeckens hat Kernen-Stetten beste Voraussetzungen, auch in Zukunft ein beliebtes Ziel für Jung und Alt zu sein. Mit über 6100 Einwohnern gehört Stetten i.R. seit 1975 zusammen mit Rommelshausen zur Gemeinde Kernen im Remstal. Geographisch liegt die Gemarkung in der Remstaltraufbucht am nördlichen Hangfuß des westlichen Schurwaldes. Am Südrand liegen in den höheren sonnenseitigen Keuperhängen die besten Weinlagen des Neckarbeckens. Hinzu tritt eine besondere klimatische Begünstigung, sowohl thermisch (8 Grad Jahresmitte) als auch niederschlagsmüßig (700 - 750 mm im Jahresmittel). Die Gesamtgemarkung ist rund 900 Hektar groß, in ihrer Nord-Südachse etwa 4,2 km lang und ihrer größten West-Ost-Richtung etwa 3,2 Km breit. Der das
Gebiet entwässernde Haldenbach durchschneidet die Gemarkung fast in
Süd-Nord-Richtung. Von untergeordneter Bedeutung sind Mönchwiesenbach, der
Lauterbach sowie der Gerhnwiesenbach. Ein Hochwasserrückhaltebecken im
Haldenbachtal nimmt bei Hochwassergefahr das von den umliegenden Bergen
abfließende Wasser auf und schützt dadurch das Dorf vor Überschwemmungen. Morphologisch ist das gesamte Gemarkungsgebiet sehr bewegt; die Bodenbeschaffenheit geht von der reinen Ackerfläche von Löß-Lehm-Böden zu den sandigen Tonböden mit Keupermergel, Sandsteingeröll und Gipskeuper, bei den für den Weinbau geeigneten Böden, auf die meist bewaldeten sandigen Lehmböden des Schurwaldrandes über. Stetten war vor 1945 fast ausschließlich landwirtschaftlich orientiert. Diese Tatsache ist heute noch - auf der Gemarkung wird die zweitgrößte Rebenanbaufläche des Remstals bewirtschaftet - im älteren Teil des Dorfes an den landwirtschaftlichen Gehöften zu erkennen. Erst nach 1945 entstanden die Ortsteile in denen im großen Umfang Wohnsiedlungen entstanden und sich Gewerbebetriebe festsetzten. Im Weinbau wachsen Spitzenerzeugnisse wie das “Stettener Brotwasser”, der “Stettener Pulvermächer” oder der “Stettener Häder”, die unter anderen begehrten Produkten des Weinbaus sind. Daneben werden in Sonderkulturen besondere Beeren, Stein- und Kernobst, bedingt durch die günstige Bodenbeschaffenheit und das milde Klima, angepflanzt. Das Ortsbild wird beherrscht von dem im Campaniele-Stil gebauten Glockenturm der Dorfkirche, den weiträumigen Schlossanlagen mit ihrem Park (zur Diakonie Stetten gehörend) und dem topographisch “über dem Dorf” stehenden Wahrzeichen, der Ruine Y-Burg. Eine erste Besiedelung dürfte etwa um das Jahr 800 geschehen sein, urkundlich wird jedoch zum ersten Mal das Jahr 1241 genannt. In diesem Jahr tritt bei einem Vertragsabschluss zwischen dem Grafen Ulrich und Eberhard von Württemberg und dem Kloster Heilig Kreuztal bei Ehingen an der Donau ein “Eberhard Truchseß von Stetten” als Urkundszeuge auf. Die Y-Burg als ältester Herrensitz des Dorfherren von Stetten wird schon 1200 als Wohnsitz bestanden haben. “Das Schlösslein auf dem Berg” zerfiel jedoch, nachdem das Schloss im Tal erbaut war, und wurde 1760 “biß auff die Zargen Mauern” abgebrochen. Nachdem 1507 der zur Reichsritterschaft gehörende Konrad Thumb von Neuburg vom Haus Württemberg den restlichen Teil von Stetten erworben hatte, gehörte der “Reichsflecken” ganz zur Ritterschaft. 1666 übernimmt das Haus Württemberg die ganze Herrschaft Stetten als Privateigentum, das zur Verwaltung der Hofkammerschreiberei zugewiesen wird. Es diente dann als Witwensitz verschiedener württembergischer Herzoginnen u.a. der Herzogin Magdalena Sibylle, der Gemahlin Herzog Ludwigs. Im Jahre 1863 wurde das Schloss, nachdem es verschiedener öffentlicher und privater Zwecke gedient hatte, an die 1849 in Rieth bei Vaihingen an der Enz gegründeten “Heil- und Pflegeanstalt für schwachsinnige Kinder” verkauft. Im Schloss ist heute nach entsprechendem Ausbau ein Teil der “Diakonie Stetten” (vormals “Anstalt Stetten”) untergebracht. (von Walter Leibbrand) |
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01/2010 KERNEN-STETTEN
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